Sommer(-ferien?)

Ach du meine Güte,

gut, dass du mich im letzten Blog darauf aufmerksam gemacht hast, Papa, mir war gar nicht mehr bewusst, dass ich nicht einmal Marseille abgeschlossen hatte 🙈

Noch kurz zu meiner katastrophalen Rückfahrt: Zuallererst haben mich direkt meine Mitreisenden genervt. Auf der anderen Seite des Gangs saßen vier Teenies, die von einer Klassenfahrt zurückkamen, und es mega gefeiert haben, dass sie nicht beim Rest ihrer Gruppe sitzen konnten. An Schlaf war deshalb kaum zu denken. Um 11 kam dann auch noch ein älterer Herr in mein Abteil, der unbedingt Konversation treiben wollte 😵

Das wäre ja alles noch ertragbar gewesen, aber dann kam eine Durchsage, dass der Zug nicht nach Straßburg fahren kann, weil es hinter Straßburg Probleme mit den Gleisen gibt und man die Problemzone weitreichend umfahren wolle. Stattdessen würde in Freiburg Halt gemacht, wo die betroffenen Fahrgäste Anschlusszüge nehmen könnten. Nach dieser vagen Ansage ist im Zug das Chaos ausgebrochen. Diejenigen mit Ziel Straßburg haben sich lauthals darüber geärgert, dass sie ihre Anschlusszüge nicht erreichen würden, und wir mit Ziel Karlsruhe wussten nicht, ob der Zug dort halten würde, denn was heißt schon „weitreichend“. Überall sind Leute aufgesprungen, um den Schaffner zu suchen, es gab Gedränge und Geschrei, aber keine Informationen. Irgendwann kam dann stille-Post-mäßig die Nachricht durch, dass Karlsruhe angefahren werden würde, da hat sich die Situation etwas beruhigt.

Als nächstes hab ich in Karlsruhe meinen Zug ewig nicht gefunden, bis ich darauf gekommen bin, dass der, der auf dem angegeben Abfahrtsgleis stand, die richtige Zugnummer hat, auch wenn das Endziel ein anderes war als sonst. Um sicherzugehen, hab ich den Schaffner gefragt, ob das der Zug nach Gmünd wäre und er hat mir das bestätigt. Irgendwann weit nach Stuttgart, als ich so langsam in Gmünd ankommen sollte, habe ich dann gemerkt, dass die Umgebung irgendwie anders aussieht, als sie es sollte. Als auch noch Papa angerufen hat, wo ich bleibe, habe ich die Kontrolleurin gefragt, die mir mitgeteilt hat, dass ich im Zug nach Ulm sitze – Mein Ticket wurde allerdings erst nach Stuttgart von ihr kontrolliert, da kam das nicht auf 😒 Es säßen noch mehr Fahrgäste im Zug, denen die Streckenänderung nicht mitgeteilt wurde, und wir könnten alle umsonst mit der Regionalbahn nach Gmünd zurückfahren. Super, zwei Stunden mehr^^ Ich war völlig übermüdet, hatte Hunger und war dementsprechend nach dieser Ansage kurz davor, zu heulen 😉 Papa meinte aber am Telefon, er würde mich in Ulm holen. Weil ich an dem Tag ja noch nicht genug mitgemacht hatte, ist dann beim Aussteigen natürlich auch noch ein Rad von meinem Trolley abgefallen, weshalb ich den zusätzlich zum Backpacker-Rucksack und der Reisetasche schleppen durfte – zig Treppen runter, wieder hoch, wieder runter… Ich habe bemerkt, dass der Ulmer Bahnhof nicht gerade behindertenfreundlich gebaut ist, es gibt nirgends Aufzüge und zu meinem Unglück funktionierten nicht einmal die Kofferbänder 😭

Dann ging aber voll alles gut und am nächsten Tag habe ich mit meiner Familie und Freunden meinen Geburtstag (und den Muttertag) nachgefeiert.

Ansonsten… Ich hab schon nach einer Woche aus Langeweile angefragt, ob ich wieder beim Bäcker arbeiten kann und wurde quasi von jetzt auf nachher wieder angestellt. Ende Mai wurde Waldstetten überschwemmt, aber das habt ihr ja sicher alle mitbekommen.

Ziemlich lange habe ich außerdem noch nach einem Praktikum gesucht – erst Mitte Juni war ich erfolgreich. Und dann hab ich natürlich Freunde und Familie getroffen, war im Freibad und so, aber irgendwie ging der Sommer so schnell vorbei und scheint mir schon wieder so lange her zu sein, dass ich mich gar nicht mehr richtig erinnern kann, was ich eigentlich gemacht habe 😂 Deshalb bekommt ihr jetzt nur ein paar kurze Erklärungen zu den Ereignissen, bei denen ich Bilder gemacht habe – ich weiß schon, warum ich immer Bilder mache(n sollte) 😬

Mit Corinna und Kevin habe ich mich in Pforzheim getroffen. Wir haben auf dem Wallberg gepicknickt und danach noch in der Stadt Eis gegessen. War schön, euch mal wieder zu sehen, ihr zwei:

Dann war ich mal mit einem Freund aus Karlsruhe in der Wilhelma in Stuttgart. Die Affen haben jetzt ein tolles neues Gehege, wo sie raus und rein können, wie sie wollen und auch ein bisschen klettern. Viele andere Tiere sind aber in andere Zoos abgegeben worden oder sollen demnächst abgegeben werden, weil die Haltungsbedingungen nicht mehr den Standards entsprechen, und erst einmal umgebaut werden muss.

Anfang Juli waren Staufertage in Gmünd. Festspiele, in denen die Stadtteile gegeneinander antreten mussten, Mittelaltermarkt, Vorführungen wie Feuerspucker, Reitturniere, Tänze etc. und am Ende Feuerwerk:

Ende Juli war ich mit meiner Familie für eine City-Sightseeing-Bustour, die wir zu Ostern geschenkt bekommen hatten,  in Stuttgart. Klar kennt man vieles schon, man kommt aber auch in neue Ecken und über die Kopfhörer werden lustige Geschichten erzählt – für die, die’s verstehen auch auf Schwäbisch 😄 War leider mega heiß, aber ansonsten super!

Zum Geburtstag meiner Oma waren wir in’s Wental eingeladen. Mittags war ich mit meinen Schwestern ein bisschen draußen spazieren und wir haben auch Bilder gemacht:

Anfang August war ich dann noch mit Vreni und Isi im Musical „Rocky“ in Stuttgart. Ganz ehrlich, viel erwartet habe ich nicht. Wir sind mehr oder weniger hin, weil es Studentenrabatt gab 😉 Es war aber richtig, richtig cool! Da wird nicht nur ein bisschen geboxt, sondern es steckt eine süße Geschichte dahinter. Außerdem war die Bühnentechnik fantastisch: Es hat richtig geregnet, immer wieder sind von rechts und links ganze Räume reingefahren geworden und zum finalen Kampf mussten die Leute, die in den vordersten Reihen saßen, aufstehen und auf die Bühne gehen. Danach wurde der Boxring nach vorne gefahren (quasi über deren ehemalige Plätze) und sie haben dahinter neue Plätze auf einer Tribüne bekommen, sodass rings um den Ring Zuschauer saßen. Der Kampf wurde dann aus allen Richtungen gefilmt und auf die Bildschirme über dem Ring übertragen, sodass man sich immer wieder mal selbst dort sah. Und ganz am Ende sind die Darsteller noch einmal vor den Vorhang gekommen, das Filmverbot wurde aufgehoben und alle durften Bilder machen 🙂

Falls jemand noch nicht Bescheid weiß, zum Praktikum bin ich jetzt bei der ING in Luxemburg. Die Wohnungssuche war mies, weil selbst WG-Zimmer nicht unter 800€ zu kriegen sind, wenn man nicht gerade in die übelsten Gegenden geht. Und selbst die teuren sind innerhalb von 20 Minuten vergeben 😥 Am letzten Freitag im August habe ich nachmittags endlich über Facebook eine „Übergangs“-Wohnung ergattert. Eine Frau hat mir vier Wochen ihr Apartment überlassen, weil sie in Urlaub gefahren ist und meinte, das würde mir zumindest Zeit zum Suchen verschaffen. Nachdem Carmen mich nur am Wochenende fahren konnte, habe ich den ganzen Abend bis in die Nacht gepackt und am nächsten Morgen um sieben sind wir aufgebrochen. In dem ganzen Chaos und Stress habe ich mich von niemandem mehr verabschiedet und noch einmal an alle: Das tut mir wirklich leid.

Und warum ich im Titel die Ferien eingeklammert habe? Ich hatte zwar lange frei, aber durch die Arbeit beim Bäcker, Praktikumssuche, Wohnungssuche, die Bachelorarbeit im Nacken, etc. bin ich irgendwie trotzdem nicht wirklich zur Ruhe gekommen – auch wenn meine Bachelorarbeit immer noch in den nur aus drei Seiten besteht 🙈

Von Luxemburg erzähle ich euch ein andermal. Jetzt nur so viel: Mir geht es gut, das Praktikum ist okay, die Stadt ist schön, wenn auch nicht sonderlich spannend, und ich hab schon ein paar Freunde gefunden und bin in eine „richtige“ Wohnung umgezogen.

Bis demnächst!

4 Gedanken zu “Sommer(-ferien?)

  1. Hallo Sandra,

    freut mich, dass ich dir helfen konnte! 😉
    War mir gar nicht bewusst, dass du auf der Heimfahrt von Marseille schon so am Anschlag warst. Somit war es doch wert, dass ich dich in Ulm geholt habe. 🙂
    Schöner Blog wieder, vor allem die Bilder gefallen mir sehr! 🙂

    LG
    Papa

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    1. Das hilft dann aber nur Gehbehinderten, und nicht den Leuten mit schweren Koffern 😉 Und auch nur den Gehbehinderten, die sich auf dem Bahnhof schon auskennen 😛

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